Friedhöfe Zürich

Die 19 Friedhöfe in städtischer Verwaltung bedecken nahezu eine Fläche vom Ausmass der ganzen Altstadt Zürichs und erzählen architektur- und kulturhistorische Geschichten. Ihre Nutzung ist an den Zweck der Bestattung und Beisetzung gebunden. Sie dienen als Orte der Trauer, der Besinnung und des Gedenkens. Neben der Hauptfunktion der Bestattung sind die Friedhöfe der Stadt Zürich aber auch Gartendenkmäler und sehr oft Parklandschaften mit markanten Baum- und Pflanzenbeständen, die für Ruhe und Rückzug aus der Alltagshektik sorgen. Sie sind die letzte Ruhestätte für die einen, die grüne Oase für die anderen.
Der Tod gehört zum Leben und anders herum. Die Friedhöfe Zürichs werden durch diese Polarität lebendig: den Besuch von alten wie jungen Menschen, Spaziergängern und Hinterbliebenen, ganzen Familien oder jungen Paaren.
Unser Wettbewerbsbeitrag ist als übergeordneter visueller Auftritt für alle Friedhöfe der Stadt Zürich angelegt. Dabei verstehen wir die Friedhöfe als Gärten des kulturellen Gedächtnisses. Ein Ort der stillen Begegnung an dem vermeintliche Gegensätze zusammenfinden und zusammengehören. Der gesamte Auftritt nimmt dabei Bezug auf die Polarität als Stilmittel, führt Gegensätze zusammen, verbindet und trennt sie wieder.
Abseits einer rein rationalen oder betrieblichen Wegeführung erschaffen wir Quartiersplätze, die als Verteilerpunkte für inhaltliche und räumliche Bereiche funktionieren und Informationen zu Gräbern und Planausschnitten freigeben. Ausserdem wenden uns den Geschichten zu, die von der Polarität dieser Erinnerungslandschaften erzählen. Der Plan ist Herzstück der Wegleitung und verbindliche Grundlage für die Kommunikation.

Wettbewerbsbeitrag
«Gärten des kulturellen Gedächtnisses», 1. Platz, 2019

Auftrag: GrünStadt Zürich
Textbeiträge: Kurzgeschichte Bankinterventionen
Julia Weber, Werner Rohner, Ulrike Ulrich
Illustrationen: Silvan Borer, Elisa Hofmann
Bilder: Claude Gasser, mdbuero

2019 – 2022 (Pilotprojekt Friedhof Sihlfeld)
2023 – ongoing (weitere Friedhöfe)